Sonntag, 14. Juli 2013

Bundesliga 2008 - 2009

Bundesliga 2008/09
Logo der Bundesliga
MeisterVfL Wolfsburg
Champions LeagueVfL Wolfsburg
FC Bayern München
Champions League
Qualifikation
VfB Stuttgart
Europa League
Qualifikation
Hertha BSC
Hamburger SV
Werder Bremen
PokalsiegerWerder Bremen
Relegation ↓Energie Cottbus (0:2 und 0:3 gegen 1. FC Nürnberg)
AbsteigerEnergie Cottbus
Karlsruher SC
Arminia Bielefeld
Mannschaften18
Spiele306  + 2 Relegationsspiele
Tore894  (ø 2,92 pro Spiel)
Zuschauer12.822.484  (ø 41.904 pro Spiel)
TorschützenkönigGrafite (VfL Wolfsburg)
Die Bundesliga 2008/09 war die 46. Spielzeit der höchsten deutschen Spielklasse im Fußball der Männer. Die Saison begann am 15. August 2008 mit einem Heimspiel des amtierenden Meisters FC Bayern München gegen den Hamburger SV (2:2) und endete am 23. Mai 2009 mit dem 34. Spieltag.[ Gleichzeitig mit der Eliteklasse der DFL startete auch die 2. Bundesliga in die Spielzeit 2008/09.
Bereits drei Wochen zuvor wurde der Premierenspieltag der neuen 3. Liga ausgetragen, mit deren Einführung es auch erstmals seit 16 Jahren zu einer wesentlichen Veränderung des Modus der Bundesliga kam. So fanden zum Saisonende wie bereits zwischen 1982 und 1991 Relegationsspiele zwischen dem Tabellensechzehnten der Bundesliga und dem Tabellendritten der Zweiten Liga statt, deren Sieger in der Spielzeit 2009/10 für die Bundesliga spielberechtigt ist.
Deutscher Meister wurde erstmals der VfL Wolfsburg, der sich am 34. Spieltag mit einem 5:1-Sieg im Heimspiel gegen Werder Bremen den Titel sicherte. Der VfL ist der erste Verein seit 39 Jahren, der sich neu in die  Liste der deutschen Fußballmeister eintragen konnte. Absteigen mussten Arminia Bielefeld, der Karlsruher SC und FC Energie Cottbus, der in den Relegationsspielen dem 1. FC Nürnberg unterlag.


Saisonverlauf


Meisterschaftsentscheidung



Meister der Saison 2008/09 wurde der VfL Wolfsburg, was für viele als Überraschung galt. Dieser Erfolg war eng verknüpft mit dem Trainer Felix Magath, der die Niedersachsen schon ein Jahr zuvor als Fünfter in den UEFA-Pokal geführt hatte – in den beiden Saisons zuvor wären die Wolfsburger jeweils als 15. fast abgestiegen. Wenige Spieltage vor Schluss hatte Magath allerdings trotz des Titelkampfes bekannt gegeben, in der kommenden Saison für Schalke 04 zu arbeiten. Nach Ende der Hinrunde belegte Wolfsburg nur Rang neun, als beste Rückrundenmannschaft holte sie den Rückstand auf und gewann den Titel. Ähnlich ambivalent zeigte sich der VfL auch in anderer Hinsicht: In der Auswärtstabelle belegte er lediglich Platz acht, im eigenen Stadion verpasste er allerdings nur zwei Punkte. Höchste Siege dort waren das 5:1 gegen den FC Bayern München, das 5:1 gegen Werder Bremen und das 4:0 gegen 1899 Hoffenheim.
Der von vielen als Favorit eingestufte FC Bayern München spielte nach dem Double des Vorjahres unter den Erwartungen vieler. Ohne einmal Tabellenführer gewesen zu sein, hatten die Münchner, die ihren neuen Trainer Jürgen Klinsmann fünf Spieltage vor Schluss durch Jupp Heynckes ersetzt hatten, im letzten Spiel zwar noch Chancen auf die Meisterschaft, beendeten die Saison dann aber ohne Titel.
Der VfB Stuttgart war, gemessen an den eigenen Erwartungen, schwach in die Saison gestartet, was zur Entlassung des Meistertrainers von 2007, Armin Veh, führte. Nachfolger wurde Markus Babbel, der noch keinen Trainerschein besaß. Unter ihm konnten sich die Schwaben bis in den Meisterschaftskampf hocharbeiten, verloren aber am letzten Spieltag das direkte Duell um Platz zwei bzw. eins – je nach Resultat von Wolfsburg – bei Bayern München mit 1:2.
Als weitere Überraschung neben dem VfL Wolfsburg galt Hertha BSC. Erstmals in der Vereinsgeschichte führten die von Lucien Favre trainierten Berliner in der Rückrunde sogar mehrere Spieltage die Tabelle an. An den letzten Spieltagen verspielten sie allerdings die Qualifikation zur Champions League und belegten Rang vier (0:0 gegen Schalke, 0:4 beim Karlsruher SC).
VfL Wolfsburg - Werder Bremen 5:1

Abstiegskampf


Tabellenletzter wurde Arminia Bielefeld; die Entlassung Michael Frontzecks und die Beschäftigung Jörg Bergers für ein Spiel hatte dies nicht verhindern können, im Gegenteil: Die Ostwestfalen lagen lange Zeit auf dem 16. Tabellenplatz, der zur Relegation berechtigt. Am letzten Spieltag rutschten sie durch ein 2:2 gegen Hannover 96 auf den letzten Platz. Der zweite direkte Absteiger war als Tabellen-Vorletzter der Karlsruher SC unter Trainer Edmund BeckerBojan Prašnikar, der den FC Energie Cottbus im Vorjahr noch vor dem Abstieg retten konnte, belegte mit seinem Team am Ende den Relegationsplatz und unterlag in den beiden Entscheidungsspielen dem 1. FC Nürnberg (0:3 und 0:2), wobei der Trainer bereits nach dem Hinspiel seinen Rücktritt ankündigte. Erfolgreicher war Hans Meyer, der schon in der Hinrunde Jos Luhukay als Trainer des derzeitigen Tabellenletzten Borussia Mönchengladbach abgelöst hatte und die „Fohlen“ auf Platz 15 führte, seinen Vertrag allerdings nach der Saison auflösen ließ. Auch der VfL Bochum, der am Ende Vierzehnter wurde, hatte an einigen Tagen auf einem Abstiegsplatz gelegen. Wenig spektakulär war die Saison für Hannover 96, den 1. FC Köln und Eintracht Frankfurt verlaufen, welche in der Abschlusstabelle die Plätze elf bis dreizehn einnahmen, was besonders für den Aufsteiger Köln als Erfolg gilt.
Bemerkenswert waren die niedrigen Punktzahlen der Abstiegskandidaten: Nie zuvor seit der Einführung des dritten Absteigers 1974 schaffte ein Team mit weniger als 34 Punkten (gerechnet nach der Dreipunkteregel) den Klassenerhalt. In dieser Saison erreichten dies hingegen gleich drei Teams: Frankfurt, Bochum und Mönchengladbach. (In der folgenden Saison sollten dies zwei weitere Teams schaffen: Hannover und (über die Relegation) Nürnberg; 2012/13 dann der FC Augsburg.)

Abschlusstabelle


RangVereinSp.SUNToreDiff.Punkte
1.VfL Wolfsburg34216780:41+3969
2.FC Bayern München (M/P)34207771:42+2967
3.VfB Stuttgart34197863:43+2064
4.Hertha BSC34196948:41+763
5.Hamburger SV341941149:47+261
6.Borussia Dortmund341514560:37+2359
7.TSG 1899 Hoffenheim (N)341510963:49+1455
8.FC Schalke 04341481247:35+1250
9.Bayer 04 Leverkusen341471359:46+1349
10.Werder Bremen341291364:50+1445
11.Hannover 963410101449:69−2040
12.1. FC Köln (N)341161735:50−1539
13.Eintracht Frankfurt34891739:60−2133
14.VfL Bochum347111639:55−1632
15.Bor. Mönchengladbach (N)34871939:62−2331
16.Energie Cottbus34862030:57−2730
17.Karlsruher SC34852130:54−2429
18.Arminia Bielefeld344161429:56−2728


Achtung ! 1,46 Stunden

Kreuztabelle

Die Kreuztabelle stellt die Ergebnisse aller Spiele dieser Saison dar. Die Heimmannschaft ist in der linken Spalte, die Gastmannschaft in der oberen Zeile aufgelistet.
2008/09VfL WolfsburgFC Bayern MünchenVfB StuttgartHertha BSCHamburger SVBorussia DortmundTSG 1899 HoffenheimFC Schalke 04Bayer 04 LeverkusenWerder BremenHannover 961. FC KölnEintracht FrankfurtVfL BochumBorussia MönchengladbachEnergie CottbusKarlsruher SCArminia Bielefeld
VfL Wolfsburg5:14:12:13:03:04:04:32:15:12:12:12:22:03:03:01:04:1
FC Bayern München4:22:14:12:23:12:10:13:02:55:11:24:03:32:14:11:03:1
VfB Stuttgart4:12:22:01:02:13:32:00:24:12:01:32:02:02:02:03:10:0
Hertha BSC2:22:12:12:11:31:00:01:02:13:02:12:12:02:10:14:01:1
Hamburger SV1:31:02:01:12:11:01:13:22:12:10:11:03:11:02:02:12:0
Borussia Dortmund0:01:13:01:12:00:03:31:11:01:13:14:01:12:11:14:06:0
TSG 1899 Hoffenheim3:22:20:00:13:04:11:11:40:02:22:02:10:31:02:04:13:0
FC Schalke 042:21:21:21:01:21:12:31:21:03:01:01:01:03:14:02:00:0
Bayer 04 Leverkusen2:00:22:40:11:22:35:22:11:14:02:01:11:15:01:10:12:2
Werder Bremen2:10:04:05:12:03:35:41:10:24:13:15:03:21:13:01:31:2
Hannover 960:51:03:32:03:04:42:51:01:01:12:11:11:15:10:03:21:1
1. FC Köln1:10:30:31:21:20:11:31:00:21:02:11:11:12:41:00:01:1
Eintracht Frankfurt0:21:22:20:22:30:21:11:20:20:54:02:24:04:12:12:11:1
VfL Bochum2:20:31:22:31:10:21:32:12:30:00:21:22:02:23:22:02:0
Borussia Mönchengladbach1:22:21:30:14:11:11:11:01:33:23:21:21:20:11:31:01:1
Energie Cottbus2:01:30:31:31:20:10:30:23:02:13:10:22:31:10:11:02:1
Karlsruher SC2:10:10:24:03:20:12:20:33:31:02:30:20:11:00:00:00:1
Arminia Bielefeld0:30:12:21:12:40:00:20:22:12:22:22:00:01:10:21:11:2

Torschützenliste

In der Hinrunde hatte der Hoffenheimer Vedad Ibišević mit 18 Treffern Aufsehen erregt, der sich jedoch in der Winterpause eine schwere Verletzung zuzog und für den Rest der Saison ausfiel. Torschützenkönig wurde Grafite vom Meister VfL Wolfsburg mit 28 Toren. Grafite und sein Mannschaftskollege Edin Džeko brachen in dieser Spielzeit mehrere Bundesligarekorde: Sie schafften es zum ersten Mal in der Bundesligageschichte, dass zwei Spieler aus dem gleichen Verein jeweils über zwanzig Tore schossen. Mit ihren Treffern am letzten Spieltag wurden sie auch noch zum erfolgreichsten Sturmduo der Bundesligageschichte. Mit insgesamt 54 von 80 erzielten Toren waren beide Stürmer maßgeblich am Titelgewinn des VfL Wolfsburg beteiligt. Enttrohnte Rekordhalter waren die Bayern Gerd Müller mit 40 und Uli Hoeneß mit 13 Toren in der Saison 1971/72.
Der erfolgreichste Torjäger der Saison 2008/09: Grafite
Pl.Nat.SpielerVereinTore
1BrasilienGrafiteVfL Wolfsburg28
2Bosnien und HerzegowinaEdin DžekoVfL Wolfsburg26
3DeutschlandMario GómezVfB Stuttgart24
4DeutschlandPatrick HelmesBayer 04 Leverkusen21
5Bosnien und HerzegowinaVedad IbiševićTSG 1899 Hoffenheim18
6PeruClaudio PizarroWerder Bremen17
7SlowenienMilivoje Novakovič1. FC Köln16
8SenegalDemba BaTSG 1899 Hoffenheim14
ItalienLuca ToniFC Bayern München
10DeutschlandKevin KurányiFC Schalke 0413
PolenArtur WichniarekArminia Bielefeld

Scorerliste

Pl.Nat.Spieler[3]VereinGesamtToreVorlagen
1BrasilienGrafiteVfL Wolfsburg392811
2Bosnien und HerzegowinaEdin DžekoVfL Wolfsburg362610
3DeutschlandMario GómezVfB Stuttgart32248
4Bosnien und HerzegowinaZvjezdan MisimovićVfL Wolfsburg27720
5DeutschlandPatrick HelmesBayer 04 Leverkusen26215
6Bosnien und HerzegowinaVedad Ibišević1899 Hoffenheim25187
7SenegalDemba Ba1899 Hoffenheim21147
DeutschlandStefan KießlingBayer 04 Leverkusen129
FrankreichFranck RibéryBayern München912
10ItalienLuca ToniBayern München20146
SchweizAlexander FreiBorussia Dortmund128

Meiste Torvorlagen

Pl.Nat.Spieler[5]VereinVorlagen
1Bosnien und HerzegowinaZvjezdan MisimovićVfL Wolfsburg20
2DeutschlandMesut ÖzilWerder Bremen15
3NiederlandeArnold BrugginkHannover 9613
DeutschlandMarko MarinBorussia Mönchengladbach
5FrankreichFranck RibéryBayern München12
DeutschlandBastian SchweinsteigerBayern München
7TschechienMartin FeninEintracht Frankfurt11
BrasilienGrafiteVfL Wolfsburg
UngarnTamás HajnalBorussia Dortmund
10SchweizTranquillo BarnettaBayer 04 Leverkusen10
Bosnien und HerzegowinaEdin DžekoVfL Wolfsburg
DeutschlandChristian GentnerVfL Wolfsburg
DeutschlandMarkus SteinhöferEintracht Frankfurt
Contra zur 50+1-Regel: Florian Müller möchte, dass es nicht nur einen Fall Hoffenheim gibt

Zuschauertabelle

Mit 1.272.108 Besucher in der gesamten Saison hatte Borussia Dortmund die meisten Zuschauer und übertraf damit den eigenen Rekord aus der Saison 2007/08 mit 1.232.669 Zuschauern.[6]

VereinZuschauerpro SpielAuslastung
1.Borussia Dortmund1.272.10874.83092,89 %
2.FC Bayern München1.173.00069.000100 %
3.FC Schalke 041.043.58061.38799,84 %
4.Hamburger SV931.16554.77496,10 %
5.Hertha BSC886.66852.15770,10 %
6.VfB Stuttgart883.64651.97991,19 %
7.1. FC Köln838.30049.31197,89 %
8.Borussia Mönchengladbach805.39747.37687,63 %
9.Eintracht Frankfurt799.20047.01189,89 %
10.Hannover 96711.61641.85985,42 %
11.Werder Bremen686.37640.37595,32 %
12.TSG 1899 Hoffenheim477.30028.07698,00 %
13.Karlsruher SC477.11328.06594,50 %
14.VfL Wolfsburg465.92927.40791,36 %
15.Bayer 04 Leverkusen442.75026.04475,00 %
16.VfL Bochum433.76225.51581,45 %
17.Arminia Bielefeld398.90023.46585,95 %
18.FC Energie Cottbus284.04716.70973,46 %
Gesamt13.010.85742.51994,50 %

Die Meistermannschaft des VfL Wolfsburg


1.VfL Wolfsburg
VfL Wolfsburg Logo.svg


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